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Grüne Grafik mit einer gelben gezeichneten Glühbirne. Text: #EngagiertGeforscht. Universität Mannheim. Brückenbauer zwischen der Non-Profit- und der For-Profit-Welt? Studienbericht

Schlagworte

#CorporateVolunteering #Mittlerorganisationen #Wirkung

Personen/Beteiligte Organisationen:

Theresa Fricke, M.Sc., Universität Mannheim
Prof. Dr. Laura Marie Edinger-Schons, Universität Hamburg

Projektlaufzeit:

März 2022 – Oktober 2023

Was haben Sie konkret untersucht?

Insgesamt 46 Vermittlungsorganisationen mit möglichst heterogenen Merkmalen (u. a. Rechtsform, Größe, Finanzierungsquellen) wurden schriftlich befragt. Der Fokus der Interviews lag auf ihrer wahrgenommenen Rolle, Verantwortung und den unterstützenden oder einschränkenden Rahmenbedingungen in Corporate-Volunteering-Programmen.

Was sind die drei spannendsten Ergebnisse?

  • Mittlerorganisationen sind sehr heterogen und abhängig davon, wie sie sich selbst identifizieren, können sie unterschiedlich viel Wirkung für Non-Profit-Organisationen (NPOs) und Unternehmen erzielen.
  • Es gibt drei Typen von Mittlerorganisationen: NPO-Anwälte, Unternehmensdienstleister und Brückenbauer.
  • Drei Faktoren beeinflussen, inwiefern Mittlerorganisationen als Brückenbauer arbeiten können: Verfügbarkeit, Festlegung von Standards und die Übereinstimmung von Angebot (der Unternehmen) und Nachfrage (der NPOs).

Welche Zahl ist brisant?

Unter den 46 Mittlerorganisationen gibt es allein sieben verschiedene Rechtsformen.

Was war Ihr “Aha-Moment”?

„Mein Aha-Moment war, als ich realisiert habe, dass ich nicht pauschal analysieren kann, welche Wirkung Mittlerorganisationen auf Corporate-Volunteering-Programme haben, sondern mir zunächst anschauen muss, welche Typen es überhaupt gibt.“

Theresa Fricke

Was …

 … kann die Politik aus den Erkenntnissen lernen?
Mittlerorganisationen müssen mit ausreichenden Ressourcen – Zeit, Wissen und finanziellen Mitteln – ausgestattet werden, um brückenbildend arbeiten zu können. Nur mit ausreichenden und stabilen Ressourcen können sie Verständnis für die Bedürfnisse und Motivationen beider Zielgruppen (NPOs und Unternehmen) entwickeln. Und nur so können langfristige, für alle Seiten gewinnbringende Corporate-Volunteering-Programme aufgebaut werden. Es sollten Trainingsprogramme und Fördertöpfe für langfristige (Teil-)Förderungen zur Verfügung gestellt werden.

… können Engagement-fördernde Organisationen lernen?
Mittlerorganisationen sollten ehrlich ihre Rolle in der Vermittlung von Corporate-Volunteering-Programmen reflektieren:

  • Fokussieren sie sich mit ihren Services explizit auf eine Zielgruppe?
  • Wie gut sind sie mit beiden Zielgruppen vernetzt und wie gut verstehen sie beide? Gibt es Unterschiede und wenn ja, warum?
  • Was ist ihr Selbstverständnis?

Außerdem sollten sie über verfügbare Ressourcen, das Setzen von Standards und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in der Region reflektieren, um geeignete Maßnahmen ergreifen zu können.

… kann die Wissenschaft lernen?
Bislang wurden Mittlerorganisationen in der Wissenschaft als homogene Gruppe betrachtet und angenommen, dass sie pauschal einen positiven Einfluss auf die erwünschte Wirkung von Corporate-Volunteering-Programmen haben. Diese Studie zeigt jedoch, dass Mittlerorganisationen sehr heterogen sind und je nach Selbstbild, verfügbaren Ressourcen, Standards und Angebot und Nachfrage in der Region nur bedingt in der Lage sind, gewinnbringende Situationen zu schaffen. Diese Heterogenität muss in zukünftigen Studien berücksichtigt werden.